Gesichtsfeldausfälle (Anopsien) nach Gehirninfarkten, die durch Störungen der visuellen Informationsverarbeitung im Gehirn bedingt sind, lassen sich durch längerfristiges gezieltes Üben der Wahrnehmung vermindern. Hierbei werden nicht geschädigte Gehirnareale aktiviert, die die Funktion der ausgefallenen zumindest teilweise übernehmen.
Wichtig bei dieser in der Regel über mehrere Monate durchzuführenden Aktivierung ist, dass sie möglichst konstant an den Punkten höchster Übungswirksamkeit stattfindet: im Bereich der teilweisen Wahrnehmung optischer Reize. Anops Impuls registriert daher das Antwortverhalten der trainierenden Person auf das Erscheinen heller Testpunkte auf einem dunklen Bildschirm. Aufgrund einer kontinuierlichen, statistischen Auswertung der Antworten werden die jeweils nachfolgenden Testpunkte mit zufälliger Verteilung hauptsächlich in Bildfeldbereichen platziert, in denen sie teilweise bemerkt werden. Durch Bezug auf strahlenoptische / geometrische Kalibrierungsgrößen (Monitorgeometrie, Betrachtungsabstand) lässt sich Anops problemlos an die Geometrien des heimischen Windows- oder Linux-PCs anpassen und kann selbst bei einem Wechsel des Bildschirms nach Eingabe der neuen geometrischen Randbedingungen unmittelbar weiter verwendet werden.
Anops OX trainiert eine grundlegende Gestaltdiskrimination im verfügbaren Sehfeld: Der Übende muss während seines fortdauernden Blickens auf den Fixationspunkt zwischen den als Testpunkt randomisiert angebotenen Symbolen “O” und “X” unterscheiden und entsprechend per Tastendruck seine Rückmeldung geben. Auch hier lassen sich Kontrast und Größe der Testsymbole in weitem Rahmen variieren.
Speziell für klinische Institutionen entwickelt wurde ein Zusatzmodul zur statistischen Verlaufsanalyse der Trainingsergebnisse. Neben dem grundsätzlichen Zugriff auf den Sehfeldstatus nach jeder einzelnen Übungssitzung werden unter Anderem 7-Tage-Analysen über Verbesserungs- und Verschlechterungsgebiete, Punktedichte und summarische Berichtszusammenstellungen über die Ergebnisse in geschlossener PDF-Zusammenstellung zur Verfügung gestellt.
Im Folgenden zeigen wir für zwei Einsatzfälle von “Anops Impuls” die Sichtfeldentwicklungen im Verlauf der Anops-Anwendung. Die Betroffenen übten typischerweise zwei bis drei mal zehn Minuten pro Tag an den eigenen Rechnern. Helle Sichtfeldbereiche repräsentieren sehr gute, dunkle schlechte bis gar keine Testpunktwahrnehmung. Der rote Punkt zeigt jeweils die Lage des auf dem Bildschirm nach links verschobenen Fokuspunkts.
Beim ersten Fall handelte es sich um eine recht typische Quadrantenanopsie. Das erste Bild enthält einen Auszug aus dem Untersuchungsprotokoll, der Perimeteranalyse, getrennt für die beiden Augen.
Im ersten Anops-Ergebnisbild, erstellt nach einer Woche Nutzung, ist recht gut der ausgefallene Bereich in Korrespondenz zur ärztlichen Untersuchung zu erkennen. Da sich der Ausfallbereich weiter, als zunächst aufgrund der Untersuchung vermutet, in der rechten oberen Ecke befand, wurde der Fokuspunkt weiter in Richtung der linken unteren Ecke verschoben. In den nachfolgenden Bildern erkennt man gut, wie die Stärke der Beeinträchtigung von Woche zu Woche abnimmt und schließlich gegenüber den anderen Sichtfeldbereichen auf ein nicht mehr detektierbares Maß reduziert wird. Der Betroffene begann etwa in Woche drei oder vier während seiner Anops-Nutzung wieder mit dem Tennisspielen und berichtete – in bemerkenswerter Parallele zu den Analyseergebnissen – dass er den Ball geradezu stroboskopisch wahrnehmen würde, wenn sich dieser im rechten oberen Sichtfeld befände.
Wir möchten hier ausdrücklich betonen, dass diese sehr günstige Entwicklung nicht ausschließlich auf die Anwendung von Anops zurück zu führen sein dürfte. Einen großen Teil dürfte hier auch eine spontane Remission beigetragen haben. Bemerkenswert ist jedoch andererseits, dass der Betroffene erst drei Monate nach seinem Gehirninfarkt mit dem Üben begann und die beobachtete Verbesserung genau in die Nutzungszeit von Anops fiel.
Im zweiten Fall geht die Anopsie über die Quadrantenanopsie deutlich hinaus – man kann schon fast von einer Hemianopsie sprechen. Wieder ist rechts ein Auszug des Sichtfeldtests im Krankenhaus, für beide Augen einzeln vermessen, dargestellt. Diese Messung korrespondiert wieder gut mit der sich automatisch einstellenden Sichtfeldvermessung durch Anops nach etwa einer Woche Behandlungszeit. Auch hier wurde der Fokuspunkt aufgrund der rechtsseitigen Störung direkt bei Beginn der Übungsreihe nach links verschoben, um rechts einen größeren Sichtfeldbereich auf einem relativ kleinen häuslichen Monitor des Betroffenen zur Verfügung zu haben.
In der ersten Zeit wurde mit einem relativ groben Raster geübt, damit sich Anops schneller auf den Übenden einstellt. Da in der Folgezeit nur relativ langsame Fortschritte zu verzeichnen waren, wurde das Raster auf doppelte Feinheit eingestellt. Durch das feinere Raster werden die zufällig aufblinkenden Testpunkte schärfer auf die Grenze zwischen guter und schlechter Wahrnehmung gesetzt.
Dies führt zu einem kleinen, aber deutlichen Fortschritt, insbesondere in der rechten unteren Ecke des Sichtfeldes, aber auch an anderen Stellen der Grenzlinie. Die Behandlung dauert aufgrund der kontinuierlichen Verbesserung noch an.
Sie erhalten von uns ein Programmpaket, das Sie auf Ihrem privaten Windows-Rechner (ab XP mit Service Pack 3 bis zum aktuellen Windows 10) installieren. Die Betreuung Ihrer Übungsaktivitäten erfolgt entweder durch einen selbst zu wählenden Neuro(-psycho-)logen vor Ort oder durch uns. Wenn Sie die Betreuung durch uns wählen, indem Sie das unten stehende Telebetreuungsmodul mitbuchen, legen wir zusammen mit Ihnen telefonisch und über das Internet sinnvolle Einstellungen fest und überprüfen regelmäßig den Stand des Übungsverlaufs auf der Basis der von Ihnen per Mail oder Post zugeschickten Verlaufsdaten. Ein “unbetreutes häusliches Üben” lehnen wir aus Qualitätssicherungsgründen ab!
Mit der nicht freigeschalteten Download-Version können Sie bereits ausprobieren, wie Anops funktioniert. Die Ergebnisdaten werden nicht gespeichert, und es findet keine Selbstanpassung statt.
Für das entspannte Sichtfeldtraining bei konstantem Abstand zum Monitor ist eine Kopfstütze erforderlich. Wir bieten die nebenstehend dargestellte Stütze an, die sich durch eine angenehme Moosgummi-Auflage für das Kinn und rutschfeste, möbelschonend beschichtete Füße auszeichnet.
Preisgestaltung:
Pro nachfolgend genanntem Anops-Modul:
209,24 € + 19 % Mwst. = 249,00 €
- Anops Impuls (Grund-/Trainingsmodul)
- Anops OX (Grund-/Trainingsmodul)
- erweiterte statistische Auswertung (Zusatzmodul für institutionelle Nutzer)
- Tele-Betreuung bis zu einem Jahr (verpflichtend für Betroffene, sofern sie uns keinen eigenen betreuenden Neurologen bzw. Neuropsychologen benennen können)
Preis für die Kopfstütze inkl. 19% Mehrwertsteuer (exkl. Versandkosten, ca. 6,00 EUR je nach Zieladresse):
35,00 €
Sie bestellen bei uns Ihre gewünschten Produkte schnell und einfach per Mail – wir liefern dann auf Rechnung. Als kleines Unternehmen bitten wir um Verständnis, dass unser Telefon nicht durchgehend besetzt ist.